Reaktionen
Zum Artikel „Der relativistische Quanten-Hall-Effekt“:
Sehr geehrter Herr Schneider,
recht herzlichen Dank für die Übersendung Ihrer Arbeit.
Leider liegen die Verhältnisse in der Realität nicht so einfach, wie Sie sie beschrieben haben. Die von Ihnen abgeleitete Zahl N der Elektronen in der Probe gilt nur für singuläre Zustände und trägt nicht der Tatsache Rechnung, dass der quantisierte Hall-Widerstand für weite Bereiche der magnetischen Flussdichte bzw. des Füllfaktors wirksam ist. Damit geht aber Ihr Kapitel 2 von einer falschen Voraussetzung aus.
Aber selbst bei korrekter Rechnung wäre eine Bestimmung von G aus dem relativistischen QHE außerhalb der derzeitigen und zukünftig absehbaren experimentellen Möglichkeiten. Zur Zeit ist die von-Klitzing-Konstante h/e2 im SI mit einer Unsicherheit von 3,7x10-9 bekannt. In der gleichen Größenordnung liegt die Reproduzierbarkeit der genausten Widerstandsmessungen. Diese Werte müssten um drei bis vier Größenordnungen verringert werden, um in den Bereich für eine G-Bestimmung zu kommen. Dies erscheint aus heutiger Sicht nicht erreichbar.
Lassen Sie sich durch meine Antwort aber nicht entmutigen, gute Ideen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Bachmair
Physikalisch-Technische Bundesanstalt
Electricity Division
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16.08.2002
©08/2002 T. Schneider